Bilanz und Prognose

Treibhausgasemissionen im Kanton Uri

3. April 2023

Mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen im Kanton Uri stammen vom Verkehr. Der Konsum von Waren und Dienstleistungen fällt allerdings noch stärker ins Gewicht – auch wenn die Emissionen nicht direkt auf Kantonsgebiet entstehen. Das zeigt ein Bericht von INFRAS und Meteotest im Auftrag des Urner Amts für Umweltschutz.


Der Transitverkehr spielt für die Treibhausgasemissionen im Kanton Uri eine relevante Rolle. (Foto: Keystone-SDA)
Der Transitverkehr spielt für die Treibhausgasemissionen im Kanton Uri eine relevante Rolle. (Foto: Keystone-SDA)

Die Bilanz der Treibhausgasemissionen nach Emissionsquellen bildet eine zentrale Grundlage für das Klimaschutzkonzept des Kantons Uri. INFRAS hat zusammen mit Meteotest die Treibhausgasbilanz für das Amt für Umweltschutz des Kantons Uri erstellt. Sie gibt eine Übersicht über die Treibhausgasemissionen und deren Quellen, und sie zeigt die erwartete Entwicklung für den Kanton bis ins Jahr 2030.

Transitverkehr als relevante Quelle für Emissionen

Im Jahr 2020 wurden im Kanton Uri 235 kt CO2-Äquivalent Treibhausgasemissionen ausgestossen. Der Verkehr war mit 53 Prozent der Gesamtemissionen grösster Verursacher, wobei mehr als die Hälfte der Verkehrsemissionen auf den Transitverkehr zurückzuführen sind. Die Emissionen aus der Land- und Forstwirtschaft (17 Prozent), den Gebäuden (14 Prozent) und der Industrie (11 Prozent) folgen, und liegen dabei untereinander in einer ähnlichen Grössenordnung. Synthetische Gase und Emissionen aus der Abfallwirtschaft sind nur für rund 3 Prozent respektive 2 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Vor- und nachgelagerte Emissionen durch Konsum

Neben dem direkten Ausstoss von Treibhausgasen verursachen die Haushalte und Unternehmen im Kanton auch über den Konsum Treibhausgasemissionen. Diese fallen nicht direkt auf dem Kantonsgebiet an, sondern entstehen vor- oder nachgelagert. Gesamthaft liegen die konsumbedingten Treibhausgasemissionen im Kanton Uri im Jahr 2020 bei knapp 400 kt CO2-Äquivalent pro Jahr. Sie liegen somit höher als die Emissionen, die direkt im Kanton verursacht werden.

Knapp die Hälfte der konsumbedingten Emissionen stammen aus der Ernährung und weiteren Konsumgütern (z.B. Bekleidung, Einrichtungsgegenstände) sowie verschiedenen Dienstleistungen (z.B. Freizeit & Kultur, Bildung, Kommunikation). Auch der Luftverkehr, die Vorkette der Gebäudeinfrastruktur und die Vorkette des Energieverbrauchs in der Industrie (Strom und Brennstoffe) verursachen relevante konsumbedingte Emissionen.

Weitere Informationen

Projektteam

Bettina Schäppi Bereichsleiterin, Partnerin
Anna Ehrler Wissenschaftliche Beraterin

Projekt

Treibhausgasemissionen im Kanton Uri

Laufzeit

2022

Themen


Auftraggeber

Amt für Umweltschutz Kanton Uri

Downloads


Kontakt

Bettina Schäppi Bereichsleiterin, Partnerin