Die Busse der STI in der Region Thun fahren künftig alle elektrisch. Die Elektrifizierung bedeutet einen Umstieg bei den Fahrzeugen – braucht aber auch Planung bei der Infrastruktur. INFRAS hat das Busunternehmen mit einer Machbarkeitsstudie unterstützt und begleitet es mit weiteren projektbezogenen Arbeiten.
Die STI Bus AG elektrifiziert ihre Busflotte. Die ersten E-Busse sind ab 2026 im Einsatz, bis 2036 sollen sämtliche Busse elektrisch fahren. Die Umstellung betrifft nicht nur die Flotte, sondern auch die Infrastruktur und ist ein herausforderndes Projekt: Das Einsatzgebiet der STI reicht von dem Stadtgebiet Thuns über regionale Buslinien bis z.B. hin zur alpinen Tourismusgemeinde Grindelwald.
INFRAS hat die STI bisher in verschiedenen Schritten im Prozess zur Elektrifizierung begleitet. Ausgangspunkt war eine Machbarkeitsstudie für Depotlader.
Machbarkeitsstudie beinhaltet Linienführung und Infrastruktur
In der Machbarkeitsstudie wurden die spezifischen Bedürfnisse der STI analysiert. Das Einsatzgebiet stellt sehr unterschiedliche Anforderungen an die E-Busse. Rund um Thun und bis nach Grindelwald müssen zum Teil viele Höhenmeter überwunden werden, was zusammen mit den tieferen Temperaturen in Grindelwald Einfluss auf die Reichweite der Elektrobusse hat.
« Die Elektrifizierung der STI zeigt die Komplexität und Abhängigkeiten des ÖV-Betriebs im Brennglas. »
In einem Ladekonzept wurde darum aufgezeigt, wie die so genannten Umläufe zu gestalten sind, so dass ein Fahrzeug im Tageseinsatz mit einer Batterieladung seine Strecke absolvieren kann.
Es zeigte sich, dass viele Einsätze weiterhin ohne Zwischenstopp geführt werden können, um die Batterien zu laden. Für die Machbarkeitsstudie wurde auch die benötigte Leistung der Ladeanschlüsse in den Busdepots ermittelt.
Herausforderung Infrastruktur-Aufrüstung und Standortwechsel
Parallel zur eigentlichen Elektrifizierung der Busflotte steht die STI auch bei der Infrastruktur vor einem Umbruch. Ein neuer Hauptsitz mit Depot soll zukünftig genügend Abstellflächen und Lademöglichkeiten schaffen. Der Übergang von der fossilen zur elektrischen Busflotte, die Aufrüstung der Infrastruktur und der geplante Standortwechsel benötigen entsprechende Projektressourcen. Mit Grundlagen für eine Depotplanung hat INFRAS die STI auch hier unterstützt.
«Die Elektrifizierung der STI zeigt die Komplexität und Abhängigkeiten des ÖV-Betriebs gewissermassen im Brennglas», sagt INFRAS-ÖV-Experte Oliver Frei. Das Elektrifizierungsprojekt der STI decke viele planerische Aspekte gleichzeitig ab, die INFRAS aber mit dem fachlich breit abgestützten Team massgeschneidert angehen kann. «Der unterschiedliche Charakter der verschiedenen Buslinien, die dezentralen Standorte und strategischen Kapazitätsfragen – das alles macht die das Projekt so spannend.»