Eine Klimaberichterstattung rund um die Stromversorgung birgt besondere Herausforderungen. Deshalb erarbeitet der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) zur Unterstützung seiner Mitglieder einen Leitfaden. INFRAS hat den VSE dabei fachlich unterstützt.

Mehr und mehr gibt es bei vielen Unternehmen den Willen, die eigenen Klima-Anstrengungen transparent nach aussen aufzuzeigen. Grosse Unternehmen sind seit 2024 zur Klimaberichterstattung sogar verpflichtet. Unter anderem müssen sie aufzeigen, welche Auswirkungen die Geschäftstätigkeit auf das Klima hat und wie sie ihre Treibhausgase reduzieren wollen.
Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) will seine Mitglieder dabei unterstützen und ist deshalb daran, einen Leitfaden dazu zu erarbeiten. INFRAS hat den VSE dabei fachlich begleitet.
Fachliche Inputs und Diskussionsgrundlagen
Eine Aufgabe von INFRAS war es sicherzustellen, dass der Leitfaden kompatibel mit dem Greenhouse Gas Protocol sein wird. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Inputs geliefert, Diskussionen fachlich begleitet (z.B. zu eine sinnvolle Definition der Systemgrenzen) und punktuell am Leitfaden mitgearbeitet. Zudem wurde eine Liste von Emissionsfaktoren zusammengestellt, die für die Strombranche besonders relevant sind.
«Inhaltliche Vielfalt hilft bei Suche nach Branchenlösung»
Der VSE hat verschiedene Gründe, einen Leitfaden für seine Mitglieder zu erarbeiten: Der Umsetzungsstand der Klimaberichterstattung von Energieversorungsunternehmen (EVU) ist unterschiedlich – auch die Herangehensweise und die Methoden der EVU unterscheiden sich zum Teil. Bei der Klimaberichterstattung und Dekarbonisierung bestehen für die EVU spezifische Herausforderungen: Standards und Vorgaben sind teilweise generisch und für Herausforderungen der Strombranche nicht passend. Zudem gibt es verschiedene Standards, die erst in einer Entwurfsfassung vorliegen, oder bei denen eine Aktualisierung angkündigt wurde.
«Das Spezielle an diesem Projekt war, dass wir bei der Lösungssuche übergeordnet an die ganze Branche denken mussten, ohne die einzelnen Unternehmen aus den Augen zu verlieren», sagt dazu INFRAS-Bereichsleiter Felix Weber. Die Erfahrung sei dabei ein Schlüssel gewesen: «Wir gehen in unseren Projekten immer wieder individuell auf ganz unterschiedliche Bedürfnisse ein. Diese inhaltliche Vielfalt hat uns geholfen, übergeordnet für die ganze Strombranche praktikable Lösungen zu finden.»
Die Arbeiten von INFRAS am Leitfaden sind abgeschlossen, der Leitfaden ist beim VSE aber weiterhin in Arbeit. Zu einem späteren Zeitpunkt wird er hier verlinkt.
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