13. Dezember 2010
INFRAS hat im Auftrag der vips (Vereinigung der Pharmafirmen in der Schweiz) eine Studie über die Verteilungswirkungen sowie der volkswirtschaftlichen Wirkungen steigender Gesundheitsausgaben erstellt. Die Studie zeigt, dass die Haushalte in der Schweiz etwa ein Siebtel ihres verfügbaren Einkommens für Gesundheit aufwenden. Die Belastung durch Gesundheitsausgaben ist am höchsten bei Haushalten mit tiefem Einkommen und bei Haushalten mit Kindern. Prämienverbilligungen reduzieren die Belastungsunterschiede zum Teil. Steigende Gesundheitsausgaben führen kurz- und mittelfristig eindeutig zu mehr Wertschöpfung und Beschäftigung, weil das Gesundheitswesen eine höhere inländische Wertschöpfung aufweist und beschäftigungsintensiver ist als der Durchschnitt der Schweizer Branchen. Auch langfristig wirken sich steigende Gesundheitsausgaben tendenziell positiv auf die schweizerische Wirtschaft aus. Die Ergebnisse dürfen jedoch nicht als Rechtfertigung für ungebremst weiter steigende Gesundheitsausgaben herangezogen werden. Forschungsbedarf besteht hinsichtlich weiterer Aspekte wie Effizienz und Qualität der zusätzlichen Gesundheitsausgaben.
Projektteam
Anna Vettori
Bereichsleiterin, Partnerin, Verwaltungsrätin