Die Busse sind jetzt schon voll: Tausende Menschen nutzen täglich den ÖV, um zum Inselareal zu gelangen. In Zukunft dürften es noch mehr sein. INFRAS hat ein Betriebs- und Angebotskonzept für den ÖV erarbeitet. Das Ziel: eine flexible Kapazitätserweiterung.

Das Inselspital Bern gehört zu den bedeutendsten und grössten Spitälern der Schweiz. Ob Patientinnen, Angestellte, Studierende oder Besucher: Wer das Inselareal mit dem ÖV errreichen will, hat zwei Buslinien zur Auswahl. Deren Kapazitätsgrenze ist aber bereits heute erreicht – und das Spital und damit das Areal wird sich künftig noch weiterentwickeln.
Zur Kapazitätserweiterung des ÖV hat INFRAS darum im Auftrag des Kantons Bern und der Regionalkonferenz Bern-Mittelland ein Angebots- und Betriebskonzept erarbeitet. Projektpartner waren B+S AG sowie Furrer+Frey.
Mehr Busse und verlängerte Linienführung
Die Kapazitätserweiterung soll mit Massnahmen bei den Buslinien 12 und 101 erreicht werden. Das Angebots- und Betriebskonzept sieht vor, dass die Buslinien erweitert und zu Hautpverkehrszeiten verstärkt werden. Bei der Linie 12 sollen künftig Doppelgelenk-Trolleybusse zum Einsatz kommen, und die Linie wird künftig bis zum Europaplatz führen. Für die Postauto-Linie 101 sieht das Konzept zu Hauptverkehrszeiten eine räumliche Verlängerung der Verdichtungskurse vor. Die Linie soll zudem auf Batteriebusse umgestellt werden.

Die Studie berücksichtigt auch z.B. die Machbarkeit von Haltestellen, Wendeplätze oder Fragen der Antriebsart. INFRAS war für die Projektleitung und für die Angebots- und Betriebsplanung verantwortlich.
Flexibler Ansatz berücksichtigt Entwicklungsvarianten
Es ist schwierig zu prognostizieren, wie schnell sich das Inselareal entwickelt und wie sich die Nachfrage genau auf die Haltestellen der beiden Buslinien 12 und 101 verteilt. Ziel des Angebots- und Betriebskonzepts ist, auch für diese Herausforderung eine sinnvolle, zeitnahe Lösung zu habe. Eine Zweckmässigkeitsbeurteilung durch INFRAS im Jahr 2021 hatte bereits ergeben, dass beispielsweise eine neue Tramlinie oder eine S-Bahn-Erweiterung mittelfristig nicht realisierbar sind.
«Die Kapazitätserweiterung der beiden Buslinien ist als Zusammenspiel gedacht – und funktioniert doch unabhängig voneinander», sagt Oliver Frei vom INFRAS-Projektteam. «So kann flexibel auf die Entwicklungen im Inselareal und auch bei der Fachhochschule Weyermannshaus reagiert werden. Dadurch können gleichzeitig starke Kostensprünge bei den Betriebskosten vermieden werden»
Zum Angebots- und Betriebskonzept zur Erschliessung des Inselareals gibt es eine öffentliche Mitwirkung. Diese läuft bis am 4. Juli 2025.
Weitere Informationen:
- Schlussbericht
- Medienmitteilung der Regionalkonferenz Bern Mittelland
- Zweckmässigkeitsbeurteilung zur ÖV-Erschliessung vom Inselareal (2021)
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