Interprofessionalität

Diabetes-Behandlung: Wie Hausärzte entlastet werden könnten

7. Oktober 2022

Medizinische Praxiskoordinatorinnen und -koordinatoren (MPK) können bei der Diabetes-Betreuung die Hausärzteschaft auf einem qualitativ hohem Behandlungsniveau entlasten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Berner Instituts für Hausarztmedizin (BIHAM) an der INFRAS mitgewirkt hat.


Blutzuckermessungen ist aus Sicht der StudienautorInnen eine von vielen Aufgaben, die MPK dau-erhaft übernehmen könnten. (Foto: Keystone-SDA)
Blutzuckermessungen ist aus Sicht der StudienautorInnen eine von vielen Aufgaben, die MPK dau-erhaft übernehmen könnten. (Foto: Keystone-SDA)

Welche Chancen bietet der Einsatz von medizinischen PraxiskoordinatorInnen (MPK) in Hausarztpraxen? Im Auftrag der Ärztegesellschaft des Kantons Bern (BEKAG) hat das Institut für Hausarztmedizin (BIHAM) diese Frage untersucht. INFRAS hat die Studie «Interprofessionalität in der Grundversorgung bei Typ-2-Diabetes» mit begleitet.

Studie vergleicht Behandlung in Praxen mit und ohne MPKs

Die Querschnittsstudie ist die erste Studie in der Schweiz, welche die Wirkungen der Arbeit von MPK untersucht. Sie vergleicht die Behandlung von Typ-2 Diabetes in 22 Praxen mit und ohne MPK in der Deutschschweiz und umfasst rund 170 Patientinnen und Patienten, die im August 2020 seit mindestens einem Jahr in Behandlung waren. Ein zentrales Ergebnis: Die untersuchten Praxen mit MPKs erzielen bezüglich der Behandlungsqualität, Zufriedenheit mit der Behandlung sowie Behandlungslast gleich gute Resultate wie Hausarztpraxen ohne MPK.

MPKs könnten Hausärztinnen und Hausärzte bei der Diabetes-Betreuung entlasten

INFRAS-Bereichsleiterin Judith Trageser: «Die Studie lässt darauf schliessen, dass ein ‘Task Shift’ von der Hausärzteschaft zu MPK möglich ist.» Von Blutzuckermessungen über Fussuntersuchungen bis hin zur Ernährungs- und Bewegungsberatung – MPKs könnten komplexe und zeitintensive Leistungen bei Diabetes-Patientinnen und Patienten gleichwertig übernehmen. Die Resultate stützen die laufenden Bestrebungen, die interprofessionelle Versorgung im Gesundheitswesen zu stärken.

Fachartikel in Schweizerische Ärztezeitung

In einem Fachartikel für die Schweizerische Ärztezeitung (Juni 2022) hat INFRAS die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst: «Wie Hausärzte bei der Diabetes-Betreuung entlastet werden können».

Weitere Informationen

Projektteam

Judith Trageser Bereichsleiterin, Partnerin
Thomas von Stokar Geschäftsleiter, Partner

Projekt

Interprofessionalität in der Grundversorgung bei Typ-2-Diabetes

Laufzeit

2020 - 2022

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Ärztegesellschaft des Kantons Bern (BEKAG)

Kontakt

Judith Trageser Bereichsleiterin, Partnerin