Über 700 Massnahmen als Basis für eine Orientierungshilfe: Der Bund hat ein neues Förderprogramm zur Anpassung an den Klimawandel lanciert. INFRAS und Bio-Éco haben dazu eine Auswahl von Massnahmen aus der Schweiz angelegt. Gesuchstellende sollen damit besser abschätzen können, ob sich ihr Projekt für eine Förderung eignet.

Das Förderprogramm Adapt+ soll erprobte Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in die Breite tragen und deren Umsetzung beschleunigen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat Adapt+ nach zwei erfolgreichen Pilotprogrammen lanciert. Es basiert auf dem neuen CO2-Gesetz.
INFRAS hat für Adapt+ in Zusammenarbeit mit dem Büro Bio-Éco aus Vevey förderungswürdige Anpassungsmassnahmen identifiziert und eine Orientierungshilfe mit Projektbeispielen erarbeitet. Sie richtet sich an Gesuchsstellende verschiedenster Institutionen, die Projekte mit Bezug zur Anpassung an den Klimawandel planen.
Eine Datenbank mit über 700 Massnahmen
Um über eine solide Grundlage für die Identifikation von förderungswürdigen Massnahmen zu verfügen, haben INFRAS und Bio-Éco eine Datenbank mit über 700 Projektbeispielen aus der Schweiz angelegt. Die Datenbank liefert einen Überblick der «Anpassungslandschaft» der Schweiz: Für welche Klimarisiken werden bereits Massnahmen umgesetzt? Wo geht es primär um wissenschaftliche Grundlagen und Sensibilisierung – wo ist die Umsetzung bereits konkreter? Wer ist dabei involviert –und wie steht es um Unterschiede zwischen den Kantonen?
Erarbeitung im Gleichschritt mit Adapt+
Aus der Datenbank wurden 22 idealtypische Massnahmen abgeleitet, die sich für eine Förderung durch Adapt+ besonders eignen. Die Auswahl dieser Massnahmen erfolgte in enger Abstimmung mit dem BAFU, welches die Förderkriterien parallel entwickelte. Die eigentliche Orientierungshilfe besteht aus 22 Massnahmenblättern, welche die Massnahmen beschreiben und anhand von zwei bis drei Projektbeispielen illustrieren. Dabei werden auch potenzielle Förderbeiträge durch Adapt+ ausgewiesen.
Förderungswürdigkeit: Ein Abwägungsprozess
«Spannend war es, diejenigen Massnahmen zu identifizieren, die einen grossen Anpassungsnutzen haben und sich daher für eine Förderung durch Adapt+ besonders eignen.» sagt INFRAS-Bereichsleiterin Myriam Steinemann. Dabei ist der Anpassungsnutzen nicht immer offensichtlich. «Viele Massnahmen, wie etwa die ökologische Aufwertung städtischer Plätze, laufen nicht unter der Anpassung an den Klimawandel. Sie tragen jedoch dazu bei, die Temperatur während Hitzeperioden zu senken.»
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