Ärztliche Versorgung

Worauf ÄrztInnen und PatientInnen Wert legen

13. März 2020

Zuhören, den PatientInnen Sachverhalte verständlich erklären und sie in Ent­schei­dungen aktiv mit einbeziehen: Eine breit angelegte Befragung in der Deutsch­schweiz sowie bei der Ärzteschaft des Kantons Zürich zeigt, dass Be­völ­ke­rung und ÄrztInnen in vielen Aspekten gleiche Vorstellung von einer guten ärzt­li­chen Versorgung haben.


Sachverhalte verständlich erklären: Das ist sowohl ÄrztInnen als auch PatientInnen wichtig. (Foto: Keystone-SDA).
Sachverhalte verständlich erklären: Das ist sowohl ÄrztInnen als auch PatientInnen wichtig. (Foto: Keystone-SDA).

Welche Ansprüche haben die Bevölkerung und die ÄrztInnen an die Ge­sund­heits­ver­sor­gung? Inwiefern stimmen die Bedürfnisse der PatientInnen und das Angebot der ärzt­li­chen Versorgung überein? Und was bedeutet das für die Versorgungslandschaft der Zu­kunft? Im Auftrag der Ärzteschaft des Kantons Zürich hat INFRAS in einer breit an­ge­leg­ten Studie diese und weitere Fragestellungen untersucht.

Dazu haben die StudienautorInnen Ende 2018 und Anfang 2019 unter anderem eine repräsentative Bevölkerungsbefragung mit über 1'000 Teilnehmenden in der Deutsch­schweiz sowie eine Umfrage unter der Ärzteschaft des Kantons Zürich durchgeführt. Zudem haben sie die Fragen mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen – darunter Per­so­nen mit chronischen Erkrankungen und ÄrztInnen - in mehreren Fokusgruppen vertieft diskutiert und deren Anliegen in kurzen Videostatements festgehalten.

Die Ergebnisse der Studie zeigen unter anderem: Was einer guten ärztlichen Versorgung entspricht, sehen sowohl die Bevölkerung als auch die befragten Ärztinnen und Ärzte in vielerlei Hinsicht gleich. Dazu zählt vor allem eine patientenorientiere Versorgung: Das medizinische Fachpersonal sollte und möchte aus Sicht der Befragten gut zuhören, ganz­heit­lich auf die Bedürfnisse der PatientInnen eingehen und Sachverhalte ver­ständ­lich erklären («patient-centered care»). Bei den Bedürfnissen der ÄrztInnen und Be­völ­ke­rung werden aber auch Diskrepanzen deutlich: Beispielsweise wünschen sich Ärz­tIn­nen mehr Teilzeitmöglichkeiten, während PatientInnen ihren Arzt oder ihre Ärztin des Vertrauens möglichst spontan aufsuchen können möchten.

Ein weiter Aspekt der Studie: Mögliche Massnahmen, um die wachsendenden Kosten im Gesundheitssystem einzudämmen. Die Befragung zeigt, dass es durchaus Massnahmen gibt, die sowohl bei der Bevölkerung als auch der Ärzteschaft auf Akzeptanz stossen. Da­zu gehören unter anderem mehr «Gatekeeping», also die zwingende Erstbetreuung durch HausärztInnen, die Förderung der koordinierten Versorgung und vermehrte Ge­sund­heits­för­de­rung und Prävention.

Die Ergebnisse der Studie und weitere Informationen finden Sie hier:

Projektteam

Judith Trageser Bereichsleiterin, Partnerin
Thomas von Stokar Geschäftsleiter, Partner

Projekt

Ansprüche an die ärztliche Versorgung

Laufzeit

2018 - 2019

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Ärztegesellschaft des Kantons Zürich AGZ

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Kontakt

Judith Trageser Bereichsleiterin, Partnerin