Evaluation Schweizer Fernmeldemarkt

Wettbewerbsdynamik und Grundversorgung im Telekommunikationsmarkt

21. März 2024

Funktioniert der Markt, spielt der Wettbewerb? Und wie sieht es in der Schweiz mit der Grundversorgung aus? Ein Bericht des BAKOM zeigt bei Festnetz-, Mobilfunk und Glasfasermarkt unterschiedliche Dynamiken. INFRAS hat für den Bericht die Grundlagen geliefert.


Glasfasermarkt: Bei der Ausbaugeschwindigkeit gibt es Unterschiede zwischen Stadt und Land – der Wettbewerb ist aber stabil und hat an Dynamik gewonnen. (Foto: Keystone-SDA)
Glasfasermarkt: Bei der Ausbaugeschwindigkeit gibt es Unterschiede zwischen Stadt und Land – der Wettbewerb ist aber stabil und hat an Dynamik gewonnen. (Foto: Keystone-SDA)

Alle drei Jahre muss der Bundesrat dem Parlament berichterstatten, wie sich der Fernmeldemarkt der Schweiz entwickelt hat. Das Fernmeldegesetz verpflichtet ihn dazu. Analysiert wird dabei die Entwicklung der Investitionen, der Zustand der Grundversorgung, und es wird der Wettbewerb in den einzelnen Telekommunikationsmärkten beurteilt. INFRAS hat für den aktuellen Bundesrats-Bericht für die Jahre 2019 bis 2021 dem Bundesamt für Kommunikation BAKOM die Grundlagen geliefert.

Kundschaft verhaltet sich unterschiedlich

Der Bericht des BAKOM zeigt: in den Festnetz- und in den Mobilfunkmarkt wird viel investiert, die Grundversorgung ist in beiden Märkten gut. Bezüglich Dynamik des Wettbewerbs unterscheiden sich die Märkte: Im Mobilfunkmarkt ist die Wechselbereitschaft der Kundschaft höher – der Wettbewerb ist damit dynamischer.

Im Festnetzmarkt hingegen gibt es eine höhere Kundenbindung wegen sogenannten Bündelprodukten (z.B. Festnetz- und Internetanschluss zusammen). Zudem ist ein Wechsel der Festnetz-Anbieterin mit mehr Unannehmlichkeiten verbunden. Der Festnetzmarkt ist darum weniger dynamisch.

Stadt-Land-Graben beim Glasfaser-Ausbau

Beurteilt wurde auch der Glasfasermarkt: Hier zeigt sich, dass Finanzierungs- und Baukooperationen den Markt belebt haben. In Bezug auf die Grundversorgung gibt es geografische Unterschiede. Die Verbreitung der Anschlüsse ist in städtischen Gebieten besser, in ruralen Gebieten sind die Kosten für den Ausbau hoch. Der Bericht kommt zum Schluss, dass es für die Erschliessung von ruralen Regionen ein Förderprogramm braucht – so wie auch vom Bund mit der Gigabitstrategie vorgesehen.

Mit Befragung fast gesamten Markt abgedeckt

Für die Analyse hat INFRAS eine gross angelegte Online-Befragung bei allen Fernmeldedienstanbieterinnen sowie bei weiteren Infrastrukturanbieterinnen durchgeführt. Die befragten Unternehmen deckten im Jahr 2020 insgesamt 4.3 Millionen Kundinnen und Kunden ab. Dies entspricht 92% des Schweizer Fernmeldemarktes.

Weitere Informationen

Weiteres INFRAS-Projekt zu Telekommunikation

Projektteam

Anna Vettori Bereichsleiterin, Partnerin
Thomas von Stokar Geschäftsleiter, Partner
Romina Weber Wissenschaftliche Beraterin
Beatrice Ehmann Projektleiterin

Projekt

Schweizer Fernmeldemarkt – Grundlagen für die Evaluation

Laufzeit

2022 - 2023

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Bundesamt für Kommunikation BAKOM

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Kontakt

Anna Vettori Bereichsleiterin, Partnerin