Eine regionale Entwicklungsachse mit starkem Bezug zu Basel: die sechs Gemeinden des deutschen Kandertals wollen die Themen Verkehr, Siedlung und Landschaft koordiniert angehen. INFRAS hat dafür als Grundlage das Raumkonzept Kandertal 2040 erarbeitet.
Die Kandertalbahn: seit den 1980ern eingestellt, heute museal genutzt. Doch schon länger gibt es in der Region die Idee, auf der alten Strecke eine neue S-Bahn von Kandern nach Basel oder Lörrach fahren zu lassen. Ein Ausdruck für den Wunsch nach einer koordinierten Verkehrsentwicklung des Kandertals im Südwesten Baden-Württembergs.
Entwicklungsachse über Landesgrenze hinweg
Auch die Entwicklungsbereiche Siedlung und Landschaft sollen im Kandertal regional angegangen werden. Denn das Kandertal nimmt als Entwicklungsgebiet sowohl für die Region Hochrhein-Bodensee als auch für die Agglomeration Basel eine wichtige Stellung ein. Diese waren zusammen mit den Gemeinden denn auch Auftraggeber des Raumkonzepts Kandertal 2040. Das untersuchte Gebiet: die Gemeinden Binzen, Rümmingen, Schallbach, Wittlingen, Kandern und Malsburg-Marzell.
In Bezug auf die Bereiche Verkehr, Siedlung und Landschaft hat INFRAS zusammen mit dem Partnerbüro HHP Raumentwicklung zunächst Stärken und Schwächen analysiert. Das Raumkonzept legt auch Entwicklungsziele und -konzepte sowie Massnahmen für eine gemeinsame, koordinierte Entwicklung des Tals bis ins Jahr 2040 fest. Dies war notwendig, weil das zukünftige Bevölkerungswachstum kontrovers diskutiert wird.
Mit dem Schnellbus ein attraktiveres ÖV-Angebot
Im Bereich Verkehr wurden vor allem Massnahmen diskutiert, die auch ohne allfällige Reaktivierung der Kandertalbahn Lösungen für die hohe Strassenverkehrsbelastung bringen. Als Beispiel: eine überlagerte Schnellbuslinie nach Basel, die die Reisezeit deutlich verkürzt. Auch für Velofahrerinnen und -fahrer soll das Pendeln attraktiver werden, indem Schwachstellen im Routennetz beseitigt werden.
Raumkonzept als Basis für Zusammenarbeit
Erarbeitet wurde das Raumkonzept im Austausch mit den Gemeinden und der Bevölkerung. Dazu hat INFRAS auch öffentliche Foren organisiert und geleitet.
Im Nachgang zum Raumkonzept Kandertal 2040 haben die Gemeinden zur Umsetzung der Massnahmen eine gemeinsame Charta unterzeichnet. Und weiter sollen in einem regionalen Mobilitätsnetzwerk der zwei Korridore Kandertal und Oberrhein Verkehrsfragen koordiniert angegangen werden.
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