Internationale Wertschöpfungsverflechtung

Panamakanal: Wie der Klimawandel die weltweite Lieferkettensicherheit gefährdet

Was geschieht, wenn dem Panamakanal das Wasser ausgeht? Der Deutschlandfunk publizierte dazu einen umfassenden Themenbeitrag inklusive Interview mit unserem Volkswirtschaftsexperten Martin Peter.


Der Panamakanal ist die direkte Handelsroute zwischen Atlantik und Pazifik. Statt der Umrundung von Südamerika mit 13’000 Kilometern, ermöglicht er einen Direkttransit in 82 Kilometern. (Foto: Keystone-SDA)
Der Panamakanal ist die direkte Handelsroute zwischen Atlantik und Pazifik. Statt der Umrundung von Südamerika mit 13’000 Kilometern, ermöglicht er einen Direkttransit in 82 Kilometern. (Foto: Keystone-SDA)

Das Nadelöhr des Welthandels: Der Panamakanal ist Dreh- und Angelpunkt für globale Wertschöpfungsketten. Wegen des Klimawandels wird die Schiffbarkeit des Panamakanals verletzlich. Die Situation zeigt greifbar die zum Teil bestehenden und noch drohenden Folgen des Klimawandels für die Handelsströme weltweit.

Existenzgrundlage Klima: Wenn sie zum Spannungsfeld wird

Panama drohen Wasserengpässe. Die Regenzeit dauert von Mai bis November, mehrere Stunden täglich. Doch in den letzten Jahren veränderten sich die Regenzyklen, Regenfälle nehmen ab. Nicht nur die Trinkwasserversorgung ist gefährdet, vor allem auch der Betrieb des Kanals und dessen Wasserschleusen. Gerade schwerbeladene Frachter brauchen enorme Wassermengen für den Schleusenvorgang. Ohne kontinuierlichen Wasserzufluss ist die Passage des Panamakanals unmöglich.

Nun bleibt aber einmal der Regen aus, ein anderes Mal werden Staudämme durch punktuelle, flutartige Regenergüsse überbelastet. Infolge des Klimawandels steht Panama in Konflikt mit wirtschaftlichen Interessen, Versorgungssicherheit der eigenen Bevölkerung wie auch dem Schutz des Gebietes.

Wie lokale Begebenheiten weltweite Auswirkungen haben können

“Selbstverständliche Transporte werden durch Extremwetterereignisse eine sehr vulnerable Angelegenheit. Wenn Transportwege von Nadelöhren tangiert sind, hat das ganze Räderwerk der internationalen Wertschöpfungsverflechtung Sand im Getriebe,” erklärt Volkswirtschaftsexperte und INFRAS-Bereichsleiter Martin Peter im Themenbeitrag des Deutschlandfunks.

Gerät das dicht getaktete Transport-Uhrwerk am Panamakanal durch Extremwetterereignisse ins Schlingern oder wird gar ganz blockiert, erliegen weltweit Produktionsprozesse infolge fehlender Vorleistungsprodukte, aber auch die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln ist in verschiedenen Weltregionen eingeschränkt. Lebensmittel verderben, denn nun muss die Güterschifffahrt Südamerika ungeplant umrunden. Die enge Verflechtung mit dem globalen Welthandel lässt uns dies auch hierzulande spüren.

INFRAS-Studie ImpactChain: Lieferkettensicherheit ist das neue Stichwort

Martin Peter war Studienleiter und Mitautor dieser Studie, die in Zusammenarbeit mit der Universität Graz und Professor R. Schwarze (UFZ Leipzig) erfolgte. Sie ist eine der wenigen, die untersucht, welche Folgen der weltweite Klimawandel für den Welthandel und die damit zusammenhängenden Wirkungsketten hat und wie sich dies auf einzelne westeuropäische Staaten auswirkt. Für den Radiobeitrag des Deutschlandfunks wurde Martin Peter wegen dieser wichtigen Arbeit als Experte interviewt.

Hören Sie sich den Beitrag hier in voller Länge an.

 

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Martin Peter Geschäftsleiter, Partner