Lösungskonzeption N18

Korridorstudie: Neuer gesamt­heit­licher Ansatz in der National­strassen­planung

6. November 2025

Von grossen Umfahrungsprojekten zu optimierten, gesamtverkehrlichen Lösungen, die politisch breit abgestützt sind: Mit sogenannten «Korridorstudien» beschreitet das Bundesamt für Strassen einen neuen planerischen Weg. INFRAS hat zusammen mit dem Büro moveIng die Korridorstudie N18 zwischen Delémont und Basel durchgeführt.


Lösungen sind schon länger gesucht: Die N18 ist z.T. stark befahren, insbesondere im Gebiet Angenstein bei Aesch im Kanton Basel-Landschaft. (Foto: INFRAS)
Lösungen sind schon länger gesucht: Die N18 ist z.T. stark befahren, insbesondere im Gebiet Angenstein bei Aesch im Kanton Basel-Landschaft. (Foto: INFRAS)

Mit dem neuen Netzbeschluss (NEB) gingen verschiedene Strassenabschnitte per Januar 2020 von den Kantonen in die Verantwortung des Bundes über; so auch die N18 zwischen Delémont und Basel. Mit Blick auf das nächste Strategische Entwicklungsprogramm STEP Nationalstrassen 2027 hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) eine umfassende Prüfung von bisherigen kantonalen Verkehrsvorhaben durchgeführt.

Die N18 verbindet den Grossraum Basel mit dem Kanton Jura und ist teilweise stark ausgelastet. Verschiedene grössere Umfahrungsprojekte sind schon länger in der Diskussion. Für das ASTRA hat INFRAS zusammen mit moveIng von 2023 bis 2024 eine Korridorstudie zur N18 durchgeführt.

Gesucht ist ein breit getragenes Konzept

Die Korridorstudie berücksichtigt – ausgehend von den Zielen des Sachplans Verkehr – alle Verkehrsträger sowie deren Verknüpfungen. Ziel war es, eine von Bund, Kantonen und Gemeinden gemeinsam getragene Lösungskonzeption zu entwickeln.

Basierend auf einer umfassenden Schwachstellenanalyse wurde eine Lösungskonzeption entwickelt, welche die Synergien des Gesamtverkehrssystems maximiert und dabei die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung aufeinander abstimmt.

Optimierte teilräumliche Strassenlösungen

Aus einem breiten Variantenfächer wurden ausgehend von den seit längerem geplanten Grossprojekten (Umfahrung Delémont, Umfahrung Laufen – Zwingen und Muggenbergtunnel) kosten- und umweltoptimierte kleinräumigere Alternativlösungen entwickelt. Insbesondere mit einer stadtnahen Osttangente in Delémont und einer Zentrumsentlastung Laufen können bereits namhafte Wirkungen auf Verkehrsfluss, Siedlungsqualität und Sicherheit erreicht werden – und zwar zu deutlich tieferen Kosten und geringeren negativen Umweltauswirkungen als bei den ursprünglichen Grossprojekten.


Der Projektperimeter der Korridorstudie N18. (Grafik: INFRAS)
Der Projektperimeter der Korridorstudie N18. (Grafik: INFRAS)

Ein spezielles Problem bei den heutigen Ortsdurchfahrten im Korridor N18 stellt der relativ hohe Güterverkehrsanteil dar. Dessen grossräumige Verlagerung ist nur bedingt möglich, die teilräumlich optimierten Lösungen wirken aber auch bezüglich Schwerverkehr entlastend.

Grosses Potenzial im ÖV und Veloverkehr

Das Bahnangebot im Korridor Delémont – Basel wird bis 2030 deutlich ausgebaut (neue Fernverkehrsverbindung und 1⁄4h-Takt der S-Bahn von Basel bis Aesch). Damit kann ein relevanter Verlagerungseffekt erreicht werden.

Deutlicher Handlungsbedarf besteht im Ausbau des Velonetzes, insbesondere in den Teilräumen Laufental und Delémont. Die topografischen Voraussetzungen sind gut und über weite Netzabschnitte lassen sich von der Nationalstrasse abgetrennte Veloverbindungen erstellen.

Partizipatives Vorgehen und Grundlage für die weiteren Bundesplanungen

Die verschiedenen Lösungsvarianten und deren Bewertungen wurden in einem umfassenden Mitwirkungsprozess erarbeitet. Beteiligt waren die drei betroffenen Kantone (BL, SO, JU), die Standortgemeinden sowie interessierte Institutionen und Verbände. Es fanden drei öffentliche Foren statt. Eine Behördendelegation mit Regierungsvertreter:innen hat die Studie eng begleitet.

Die Resultate dienen dem Bund als Grundlage für die weiteren STEP-Planungen sowie für die Unterhalts- und Erhaltungsplanung in diesem Nationalstrassenkorridor.

Weitere Informationen:

Projektteam

Raphael Grässli Wissenschaftlicher Berater
Matthias Tischler Wissenschaftlicher Berater
Roman Frick Geschäftsleiter, Partner

Projekt

Korridorstudie N18 Delémont – Basel

Laufzeit

2023 - 2024

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Bundesamt für Strassen ASTRA

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Kontakt

Roman Frick Geschäftsleiter, Partner