VOC-Lenkungsabgaben

Administrativen Aufwand im VOCV-Vollzug mindern

8. März 2021

Auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) erhebt die eidgenössische Zollverwaltung Lenkungsabgaben. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) schlägt Massnahmen vor, um den administrativen Aufwand der betroffenen Betriebe im Vollzug zu mindern. Im Auftrag des BAFU hat INFRAS eine volkswirtschaftliche Beurteilung dieser Massnahmen durchgeführt.


Flüchtige organische Verbindungen (volatile organic compounds, VOC) werden als Lösungsmittel eingesetzt und sind beispielsweise in Farben, Lacken und diversen Reinigungsmitteln enthalten. (Foto: Keystone-SDA)
Flüchtige organische Verbindungen (volatile organic compounds, VOC) werden als Lösungsmittel eingesetzt und sind beispielsweise in Farben, Lacken und diversen Reinigungsmitteln enthalten. (Foto: Keystone-SDA)

Die in der Schweiz im Jahr 2000 eingeführte VOC-Lenkungsabgabe schafft finanzielle Anreize, um VOC-haltige Produkte sparsam zu verwenden; gelangen die flüchtigen organischen Verbindungen in die Luft, tragen sie zur Ozon- und Feinstaubbelastung bei und schaden Mensch und Umwelt. Im Vollzug führt die Lenkungsabgabe bei den betroffenen Betrieben jedoch zu einem administrativen Aufwand von über 6'000 Arbeitstagen pro Jahr. Für das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat INFRAS Massnahmen geprüft, die diesen Aufwand mindern sollen.

Volkswirtschaftliche Beurteilung prüft Einsparpotenziale

Gemeinsam mit betroffenen Verbänden und Betrieben, kantonalen Fachstellen und VertreterInnen der Eidgenössischen Zollverwaltung erarbeitete das BAFU acht Massnahmen, welche die Betriebe im Vollzug der Lenkungsabgabe entlasten sollen, ohne das geltende ökologische Schutzniveau zu tangieren. Die volkswirtschaftliche Beurteilung von INFRAS fokussiert auf die Kosten, die durch diese Massnahmen zusätzlich anfallen oder eingespart werden könnten. Dafür haben die StudienautorInnen deren Relevanz und Wirkungen analysiert.

Weniger administrativer Aufwand dank Digitalisierung

Die grössten administrativen Einsparpotenziale für Unternehmen sehen die AutorInnen in der Digitalisierung und Vereinfachung der VOC-Bilanzen. Eine nachträgliche Berichtigung von VOC-Ausfuhren könnte zudem den Kontrollaufwand verringern. Insgesamt gehen die StudienautorInnen davon aus, dass die Massnahmen zu administrativen Einsparungen von jährlich rund 750'000 CHF führen; das entspricht rund zehn Prozent des bisherigen geschätzten jährlichen Aufwands der Unternehmen für den VOCV-Vollzug.

Weitere Informationen

Schlussbericht

Projektteam

Anna Vettori Bereichsleiterin, Partnerin
Quirin Oberpriller Bereichsleiter, Partner
Jürg Heldstab Bereichsleiter, Partner
Rolf Iten Ehemaliger Geschäftsleiter

Projekt

Volkswirtschaftliche Beurteilung (VOBU) von Erleichterungen im VOCV-Vollzug

Laufzeit

2019 - 2021

Themen


Leistungen


Auftraggeber

Bundesamt für Umwelt (BAFU)

Kontakt

Anna Vettori Bereichsleiterin, Partnerin