Interview mit Susanne Stern

«Tagesschulmodelle sind sehr individuell»

Ganztägige Betreuungsangebote für Kindergarten- und Schulkinder sind zu­neh­mend gefragt. Im Interview erklärt Bereichsleiterin Susanne Stern, wie INFRAS Gemeinden bei der Konzipierung von Tagesschul-Angeboten unterstützt.


Kunstunterricht in einer Tagesschule: Die Betreuungsangebote unterscheiden sich je Gemeinde teilweise deutlich. (Foto: Keystone-SDA).
Kunstunterricht in einer Tagesschule: Die Betreuungsangebote unterscheiden sich je Gemeinde teilweise deutlich. (Foto: Keystone-SDA).

Susanne, ganztägige Betreuungsangebote an Schulen sind zunehmend gefragt. Was bedeutet das für die Gemeinden?

Stern: Die Nachfrage nach Betreuungsangeboten für Kindergarten- und Schulkinder in der Schweiz ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Für viele Schulen und Gemeinden ist diese Entwicklung eine Herausforderung. Den verantwortlichen Akteuren stellen sich viele Fragen. Zum Beispiel, ob das bestehende Angebot die Nachfrage noch deckt, welche Betreuungsformen Eltern und Kinder sich wünschen und was diese kosten. 

Funktioniert das Prinzip Tagesschule nicht überall gleich – ganz egal ob auf dem Land oder in der Stadt?

Stern: Die Ausgangslage in den Gemeinden unterschiedet sich teilweise deutlich. Pfannenfertige Lösungen gibt es keine. Manche Gemeinden stehen ganz am Anfang. Sie überlegen sich, ob sie ein schuleigenes Betreuungsangebot aufbauen sollen und wie sie diesen Prozess angehen könnten. Andere Gemeinden wiederum verfügen bereits heute über ein vielfältiges Angebot und fragen sich, welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bestehen. Es gibt zahlreiche Varianten, wie eine Tagesschule ausgestaltet werden kann.

INFRAS begleitet seit mehreren Jahren Schulen und Gemeinden in diesem Bereich. Wie unterstützt ihr konkret?

Stern: Wir bieten eine enge Prozessbegleitung und strategische Beratung rund um das Thema Tagesschulen und Tagesstrukturen. Zusammen mit den Gemeinden finden wir heraus, welches Angebot am besten zu ihnen passt. Wir evaluieren die bestehende Situation, beleuchten Stärken und Schwächen und analysieren Vollkosten und Tarife. Daneben konzipieren und moderieren wir Workshops mit Schulteams und Behördenmitgliedern, erarbeiten mit Projektgremien und Behörden Tagesschulkonzepte und erstellen Argumentarien für den politischen Prozess. Dabei können wir auf eine breite Übersicht über verschiedene Tagesschulmodelle bauen und verfügen über Erfahrungswerte anderer Gemeinden.

Weitere Informationen und Projekte

  • Im Überblick: Das Beratungsangebot von INFRAS im Bereich Tagesschulen und Tagesstrukturen.
  • Evaluation Tagesschule 2025 Stadt Zürich (zum Projekt)
  • Evaluation «Additive Tagesschule Stadt Luzern» (zum Projekt)
  • Standortbestimmung der schulergänzenden Betreuung in Rapperswil-Jona (zum Projekt)
  • Schulergänzende Betreuung aus Eltern-Kind-Sicht (zum Projekt)

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Kontakt

Susanne Stern Geschäftsleiterin, Partnerin