Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit

Kinderbetreuung und Erwerbstätig­keit: Was sich Eltern wünschen

22. April 2018

Rund 7000 Betreuungsplätze in Kitas und Tagesfamilien fehlen heute in der Schweiz. Fünfmal so viele wären es, wenn die Elterntarife auf dem Niveau unserer Nachbarländer lägen, in denen Mütter und Väter etwa ein Fünftel der Betreuungskosten tragen. Statt wie heute 40 Prozent würden hierzulande dann bis zu 70 Prozent aller Eltern ihre Kinder an einzelnen Tagen betreuen lassen. Das zeigt eine Studie im Auftrag der Jacobs Foundation, für die INFRAS und gfs.bern 1000 Personen befragt haben. Anteilig am Bruttoinlandsprodukt lägen die Ausgaben der öffentlichen Hand in diesem Fall immer noch tiefer als im Durchschnitt aller OECD-Länder. Zudem profitierte die Schweizer Wirtschaft von 15'000 zusätzlich verfügbaren Vollzeitäquivalenten – vor allem, weil aktuell nicht erwerbstätige Frauen mit Kindern unter vier Jahren vermehrt arbeiten würden.


Je tiefer der Preis und je näher das Angebot am Wohnort liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Eltern ihr Kind in einer Kita oder in Tagesfamilie betreuen lassen. (Foto: Keystone)
Je tiefer der Preis und je näher das Angebot am Wohnort liegt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Eltern ihr Kind in einer Kita oder in Tagesfamilie betreuen lassen. (Foto: Keystone)

Hintergrund: Die Studie im Auftrag der Jacobs Foundation untersucht, wie sich Preis, Qualität und Erreichbarkeit auf die Nachfrage nach Kitas und Tagesfamilien auswirken und welche Bedürfnisse Eltern oder angehende Eltern in Bezug auf Kinderbetreuung und die Aufteilung von Betreuungs- und Erwerbsarbeit haben. Die Untersuchung stützt sich auf eine repräsentative Online-Befragung von rund 1000 Personen mit und ohne Kinder in der Schweiz zwischen August und September 2017. Im Rahmen eines «Choice-Experiments» konnten die Teilnehmenden zwischen verschiedenen Formen und Ausgestaltungsvarianten von Kinderbetreuungsangeboten wählen. Um die Bedürfnisse von sozial benachteiligten Familien besser abschätzen zu können, sind ausserdem Fokusgruppengespräche durchgeführt worden.

Sie möchten sich vertiefen? Dann lesen Sie die ausführliche Studie oder die Kurzfassung der Studie im Whitepaper der Jacobs Foundation zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Weitere INFRAS-Studien zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf

INFRAS hat das Thema frühkindliche Bildung und Betreuung in mehreren Studien analysiert. Eine aktualisierte Auswahl:

Susanne Stern im Video-Interview

Kinderbetreuungsangebote als wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel (2019)

Projektteam

Susanne Stern Geschäftsleiterin, Partnerin
Rolf Iten Ehemaliger Geschäftsleiter
Stephanie Schwab Cammarano Freie Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Projekt

Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit: Was sich Eltern wünschen

Laufzeit

2017

Themen


Auftraggeber

Jacobs Foundation

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Kontakt

Susanne Stern Geschäftsleiterin, Partnerin